Beiträge von Boris

    ... Fortsetzung.


    Des weiteren enthielt das Konvolut Batmann-Steckfiguren in zwei Farbvarianten - mit blauem und mit rotem Umhang.

    Die Köpfe sind relativ dunkel und die Bodenplatten haben 3 Stecklöcher.

    Die Figur mit roten Umhang dürfte eher unbekannt sein und ist auch nicht im Katalog abgebildet.

    Bericht Konvolut 75 Bild 11.JPG


    In meiner Sammlung habe ich Batman und Batgirl auch als gebaute Figur.

    Auffällig ist, dass die Köpfe meiner Figuren sehr hell sind und das die Bodenplatten nur

    2 Stecklöcher aufweisen. Ob es sich daher um Neuauflagen (Maraja?) handelt, oder ob es

    diese Varianten auch im Ü-Ei gab ist mir nicht bekannt.

    Bericht Konvolut 75 Bild 12.JPG


    Besonders interessant waren für mich die Ritterfiguren aus dem Konvolut, da es zu diesen bisher

    nur wenig Informationen gibt.

    Bericht Konvolut 75 Bild 14.JPG


    Die Ritter bestehen aus 12 Teilen und einem Aufkleber. Es ist immer dasselbe Schwert dabei:

    Bericht Konvolut 75 Bild 15.JPG


    Man kann mindestens 3 verschiedene Beine unterscheiden:

    Bericht Konvolut 75 Bild 16.JPG


    Man kann auch mindestens 3 verschiedene Unterteile unterscheiden:

    Bericht Konvolut 75 Bild 17.JPG


    Die Bodenplatte hat keine Kennung und ist rechts und links geschlitzt:

    Bericht Konvolut 75 Bild 18.JPG


    So, dass war es zu diesem interessanten Konvolut. Ich hoffe, dass ich Euch damit ein wenig für

    diese ganz frühen Ü-Ei-Inhalte begeistern konnte. Mein besonderer Dank gebührt Michael,

    ohne dessen Tipp ich auf dieses tolle Konvolut nicht aufmerksam geworden wäre.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo zusammen,


    vor einigen Monaten konnte ich durch Vermittlung eines anderen Sammlers hier aus dem Forum

    Teile eines Konvolutes erwerben, das insgesamt sehr interessant war. Daher möchte ich es hier genauer vorstellen.


    Das Konvolut beinhaltete Steckfiguren, Metallfiguren und Gummifiguren.

    Zunächst möchte ich vier Bilder zeigen, von den Stücken, wie sie mir seinerzeit angeboten wurden.

    Anhand der Bilder vermute ich, dass es sich um Restbestände von ehemaligen Heimarbeitern handelt,

    die im privaten Haushalt liegen geblieben sind.

    Alle Stücke kann man in die Zeit von 1975 bis 1977 einordnen.

    Bericht Konvolut 75 Bild 1.jpgBericht Konvolut 75 Bild 4.jpg


    Bericht Konvolut 75 Bild 3.jpgBericht Konvolut 75 Bild 2.jpg


    Als erstes möchte ich auf die kleinen Soldaten (Bärenfellmützen) eingehen. Diese Figur habe

    ich schon öfters zusammen mit sehr alten Ü-Ei-Inhalten gefunden. Daher war eine Ü-Ei-Herkunft

    hier schon immer sehr wahrscheinlich. In diesem Konvolut war der kleine Soldat 16 x enthalten.

    Aufgrund dieses Fundes gilt für mich die Ü-Ei-Herkunft jetzt als gesichert.

    Es gibt weitere kleine Gummifiguren dieser Art (siehe Bild unten), von denen ich auch annehme,

    dass sie im Ü-Ei gewesen sind. Allerdings fehlt mir hier noch der eindeutige Beweis.

    Bericht Konvolut 75 Bild 5.JPG


    In dem Konvolut befand sich auch ein Gardesoldat mit Instrument. Dieser war leider

    schon verkauft. Da die Gardesoldaten sehr selten zu finden sind, habe ich mich gefreut, dass

    hier erneut eine Ü-Ei-Herkunft belegt werden konnte. Bisher kannte ich nur einen

    Flohmarktfund in einer Kapsel, der als sicherer Beleg gelten konnte.

    Bericht Konvolut 75 Bild 6.JPG


    Von den Gardesoldaten sind mir mindestens 5 verschiedene Figuren bekannt:

    Bericht Konvolut 75 Bild 7.JPG


    Außerdem existiert eine sehr ähnliche Polizei-Kapellen-Serie, von der ich 4 Figuren zeigen kann.

    Bericht Konvolut 75 Bild 8.JPG


    Ein weiterer sehr interessanter Inhalt aus diesem Konvolut waren mehrere Teile, die zu einem

    Totempfahl zusammengesteckt werden können.

    So ein Teil vom Totempfahl ist im EU-Archiv von Ferrero im Jahrgang 1975/76 abgebildet. Insofern

    war die Ü-Ei-Herkunft für diese Stücke auch schon belegt. Trotzdem war es höchst erfreulich, dass

    in diesem Konvolut gleich mehrere davon vorhanden waren, da man sie nicht häufig findet.

    Insgesamt existieren 8 verschiedene Teile, von denen ich 6 zeigen kann.

    Bericht Konvolut 75 Bild 9.JPG


    Bericht Konvolut 75 Bild 10.JPG



    ... weiter geht es unten.

    Hallo,


    ich dachte die schwarzen Flächen im Katalog (rund und eckig) sollen die Spiegelaufkleber darstellen.

    Also mangels guter Bilder.

    Na ja, hat sich demnach nichts geändert im Katalog.


    Das Interesse an diesen Aufklebern war eigentlich immer recht hoch. Früher hatte wir dazu auch mal einen langen

    Thread im Eierlei-Forum, in dem verschiedene Varianten gezeigt wurden. Die waren mit Sicherheit aber nicht alle original.

    Im Grunde weiß man aber immer noch recht wenig über diese Aufkleber.

    Die sind halt doch extrem selten.



    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo,


    eine runde Aufkleberfolie ist ja im Katalog abgebildet.

    Ich weiß noch, dass Legogeier mal eine originale Kapsel mit Aufkleberfolie auf einem Flohmarkt grfunden hatte.

    Die hatte er auch auf Börsen dabei. Ich weiß aber nicht mehr sicher, ob das eine runde oder eine eckige Folie war.

    Vielleicht weiß Nathalie das noch.

    Bildmaterial habe ich leider keines von einer runden.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo zusammen,


    ich habe in meiner Sammlung den Aufkleber vom Figaro und habe einige Bilder gemacht.

    Der runde Aufkleber vom Morgenmuffel dürfte um einiges seltener sein, als der eckige Aufkleber vom Figaro. Jedenfalls nach meiner Beobachtung.


    Zunächst zwei Bilder von einer Figur, die mal vom Ü-Ei-Punkt Berlin angeboten wurde. Und die meiner Meinung nach auch in allen Teilen original ist.

    Hier kann man ganz gut erkennen, dass der Aufkleber hinten gelblich ist.

    Folie eckiger Spiegel ovp in Kapsel V1B1.JPGFolie eckiger Spiegel ovp in Kapsel V1B2.JPG



    Hier nun einige Vergleichsbilder von meinem Stück und dem Aufkleber von Gitti Gernegroß.

    Man kann erkennen, dass die Rückseite des Figaroaufklebers etwas andersfarbig ist und eine stärkere Struktur hat.

    Vergleich AaF Gitti Gernegroß versus Figaro 1a.jpgVergleich AaF Gitti Gernegroß versus Figaro 2a.jpg



    Unter UV-Licht sieht man noch mehr Unterschiede.

    Die Vorderseite des Figaro-Aufklebers "leuchtet" etwas unter UV-Licht.

    Auf der Rückseite leuchtet der Figaro-Aufkleber hingegen nicht. Dafür leuchtet der Gitti Gernegroß-Aufkleber auf der

    Rückseit fast hellweiß.

    Vergleich AaF Gitti Gernegroß versus Figaro 4a.jpgVergleich AaF Gitti Gernegroß versus Figaro 3a.jpg


    Ich habe meinen Figaro-Aufkleber auch mit beklebten Spiegeln unter UV-Licht angeschaut.

    Davon habe ich Bilder bei unterschiedlichen Belichtungen gemacht. Man kann gut erkennen, dass

    der Aufkleber identisch leuchtet, wie die schon beklebten Spiegel.

    Vergleich AaF mit ori Spiegeln 1a.jpgVergleich AaF mit ori Spiegeln 2a.jpg


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo,

    ich widerspreche Wolfgang als altem Comic-Kenner nicht so gerne.

    Aber hier täuschte mich meine Erinnerung nicht ganz. Habe es gefunden (zumindest das Teil rechts auf dem Bild von Micha).


    https://www.ebay.de/itm/Micky-…Walt-Disney-/223887710222


    Ansonsten bin ich nicht der große Comic-Heft-Leser. Aber ich war 1996 schon regelmäßig auf Flohmärkten und da hat man

    diese "Guckkästen" noch häufiger mal gesehen. Und irgendwie sind mir die als Micky Maus Heft-Zugaben in Erinnerung geblieben.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo Micha,


    ich bin ziemlich sicher, dass es diese Teile als Zugabe zu Micky Maus Heften gab (in den 90er Jahren).

    So ähnlich wie früher die Zugaben in Yps-Heften.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo,

    die Beltraccis haben das schon genial gemacht. Nicht nur das Bild gefälscht, sondern auch die Herkunftsgeschichte des Bilder mit nachgestellten "antiken" Fotos glaubhaft gemacht. Also auch die Fotos gefälscht mit allem was dazugehört (Stil, Kleidung, altes Fotopapier etc.).

    Mit solchen Fälschern beschäftige ich mich nur allzu gerne, weil ich so etwas sehr spannend finde. Und natürlich lernt man dabei eine Menge. Vor guten Fälschern habe ich auch immer Respekt. Denn auch Fälschen ist eine Kunst.

    Das ist natürlich Ansichtssache, hat mir aber auch im Ü-Ei-Bereich manche Tür geöffnet.

    Letztlich sind die ganz seltene Sachen oft auch eine Sache des "Glaubens".


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo,


    ich muss leider noch einmal auf die Schlumpfine zurückkommen.

    Diese Figur haben in den letzten Jahren offensichtlich etliche sehr versierte Sammlern begutachtet.

    Mehrheitlich wurde sie wohl für original befunden.

    Das ist jedenfalls mein Eindruck, wenn ich das Feedback überblicke, das mich privat auf meine hier veröffentlichten Notizen erreicht hat.

    Die Figur scheint auch durch mehrere Händler- und Sammlerhände gegangen zu sein. Sie wurde also schon mehrfach weiter verkauft.


    Ich habe damals dem Erstbesitzer gegenüber meine Bedenken geäußert, was die Originalität angeht. Insbesondere mag ich die

    Schlumpfine nicht auf eine Stufe mit der bekannten originalen Testfigur stellen, weil es einfach zu viele Unterschiede gibt. Insofern

    mag ich sie auch nicht als Testfigur bezeichnen, weil ich einfach nicht sicher bin, ob es wirklich eine Testfigur ist.


    Wie ich damals schon geschrieben habe, wirkt die Schlumpfine auch auf mich im ersten Moment stimmig. Aber bei genauerer

    Betrachtung kommen mir eben Zweifel an der Originalität. Aber ich kann mich täuschen.

    Etliche andere wirklich ausgewiesene Kenner der Materie kommen offensichtlich zu einem anderen Urteil als ich. Und so ist halt

    auch zu erklären, dass diese Figur in den letzten Jahren immer wieder neue Besitzer gefunden hat und an Wert gewonnen hat.


    Letztlich muss ich hier passen. Meine Bedenken müssen nicht stimmen und wurden ja auch in den letzten Jahren nicht beachtet.

    Dann sollte es dabei vielleicht auch bleiben. Ich kann weder die Originalität beweisen, noch kann ich beweisen, dass die Figur bzw. die

    Bemalung gefälscht ist.

    Jeder der die Figur verkauft und gekauft hat, sollte sich ja ein eigenes Urteil gebildet haben.

    Und die Mehrheit der Gutachter sieht in der Schlumpfine ja auch ein seltenes Original.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo Harald,

    zu Deiner Frage: "Sind die "Testfiguren" der Olympiade mehrfach bekannt und wo sind sie aufgetaucht."


    Mir sind nur die 5 Figuren bekannt, die im Katalog zu sehen sind.

    Die ersten 4 Figuren dort wurden seinerzeit für kleines Geld im bekannten Auktionshaus ersteigert. Sie stammen alle aus einer Auktion,

    für die sich scheinbar kaum jemand interessierte, weil die Bemalung so untyisch war und nach Fälschung aussah. Der Anbieter selber hatte

    die Figuren nicht besonders beschrieben, weil er offensichtlich gar nicht wusste, was er da anbietet. Er war aber auch kein Sammler.


    Ich hatte dann seinerzeit die Möglichkeit, die Stücke auf der Börse in Dreieich zu begutachten. Es war sofort klar, dass es sich um Prototypen aus dem Entwicklungsstadium dieses Figurensatzes handelt, da nicht nur die Bemalung auffällig ist, sondern auch die Figuren selber Besonderheiten aufweisen.

    So sind z.B. die beiden Stecknippel für die lose Negerkusshälfte nicht abgebrochen, sondern sie fehlen einfach noch. Sie waren zu diesem Zeitpunkt noch

    gar nicht in der Gussform enthalten.


    Die jetzt angebotene Hüpfseilschlumpfine gehörte nicht zu diesem Fund und tauchte erst auf, nachdem diese Prototypen im Katalog abgebildet waren.


    Der Schirischlumpf aus blauem Rohlingsmaterial war ein Einzelfund auf einem Flohmarkt vor vielen Jahren. Zunächst wurde das Besondere an dieser

    Figur gar nicht erkannt. Die Finderin hatte zunächst vermutet, dass es sich um eine normale Figur handelt, die von Kindern übermalt wurde. Es war

    viel Glück dabei, dass diese Figur heute überhaupt bekannt ist - sie wurde vom Flohmarkt mitgenommen, obwohl sie so komisch übermalt zu sein schien. Sie

    wurde dann nicht irgendwann weggeworfen sondern an jemanden verschenkt, der sich für solche Kuriositäten immer schon begeistern konnte.

    Und sie landete schließlich im Katalog, weil ein Katalogmacher sie so hübsch fand. Diese Figur war immer bei Sammlern, die darin keine Wertanlage

    sahen. Soweit mir bekannt, wurde sie bisher immer nur weiterverschenkt. Es gibt vermutlich keine Ü-Ei-Figur, die mehr Freude, Freundschaft und Glück geschenkt hat. :-) Insofern ist diese Figur die wertvollste Ü-Ei-Figur, die ich kenne. :-)


    ...aber zurück zum eigentlichen Thema.

    Dich hat mein Prüfergebnis interessiert.

    Das habe ich mir damals notiert:


    1. Der Rohling leuchtet unter UV-Licht. Frühe Schlumpfinen (z.B. aus dem Diorama) sind aus einem nichtleuchtenden Kunststoff.

    Daher ist das verdächtig. Allerdings weiß ich nicht, wie sich die bekannte originale Figur unter UV-Licht verhält.

    2. Betrachtet man das Bild mit der originalen Testfigur und der zu prüfenden Figur, so sieht man, dass die Figuren
    mit unterschiedlichen Farben bemalt sind.

    3. Im Gesicht der zu prüfenden Figur ist ein Pinselhaar in der Farbe. Das sieht nicht nach professioneller Bemalung aus.

    4. Am linken Knie der zu prüfenden Figur sind in der Farbe die Strukturen vom Pinselstrich zu sehen. Auch das ist nicht professionell bemalt.

    5. Die Farben der zu prüfenden Figur wirken sehr dick aufgetragen (außer am Sockel). Das ist untypisch und verdächtig.

    6. Die Pupillen der zu prüfenden Figur sind nicht schön rund bemalt und zudem recht klein bemalt. Die Augen sind insgesamt

    völlig anders bemalt als bei der originalen Testfigur.

    7. Der Mund der zu prüfenden Figur ist sehr ausführlich (langer Strich) bemalt.

    8. Die Pupillen und der Mund der zu prüfenden Figur sind mit matter Farbe bemalt. Das ist untypisch und auch anders als bei der

    originalen Testfigur.

    9. Die originale Testfigur ist mit einem anderen Blau bemalt, als die zu prüfende Figur.

    10. Die zu prüfende Figur wurde zuerst mit blau bemalt, danach folgte dann die Haarbemalung. Das ist ziemlich untypisch.


    Insgesamt kann ich feststellen, dass die zu prüfende Figur nicht viel mit dem bekannten Original gemeinsam hat.

    Die zu prüfende Figur wirkt im ersten Moment für sich stimmig. Im Vergleich mit der originalen Testfigur bekomme ich

    aber erhebliche Zweifel an der Originalität. Insbesondere die Pinselstriche und das Pinselhaar in der Bemalung sprechen

    eher für ein Produkt eines Bemalungsfälschers.


    Soweit meine Notizen von damals.

    Dazu noch Bilder:


    Testfigur Vergleich.jpg


    zu prüfende Schlumpfine 2.JPG


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo,


    für mich ist die Schlumpfine keine Testfigur!

    Ich hatte genau diese Figur 2015 zur Prüfung vorliegen und habe starke Bedenken bezüglich der Originalität geäußert.

    Die angebotene Figur weicht in diversen Details vom bekannten Original ab (mir ist auch nur ein einziges sicheres Original bekannt).

    Der in der Auktion erwähnte Prüfer war ich nicht und bei einer erneuten Prüfung würde mein Urteil über diese Figur nicht anders ausfallen

    als damals.


    Ich kann auch gerne mein Prüfergebnis von damals hier veröffentlichen. Das habe ich nämlich noch. ;-)


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo Micha,


    solche komischen Strukturen unter den Füßen kenne ich von Figuren, die mal mit einem lösemittelhaltigem Klebstoff aufgeklebt wurden.

    Also mit so etwas wie Uhu oder Pattex. In den 80ern war da noch satt Lösemittel in diesen Klebern.

    Bevor das Lösemittel aus dem Kleber ausdunsten konnte, löste es vorher noch den Kunststoff der Figur an.


    Ob das jetzt bei Deiner Figur auch passiert ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber es sieht schon sehr ähnlich aus.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo Nathalie,


    diese seltenen Stelzen mit "fehlendem" Pickel waren nicht besonders auffällig, was das Material angeht.

    Sie hatten keine Goldglitter, keine hellen Pünktchen und sie waren auch nicht sonderlich transparent oder "Diorama-braun".

    Das sind alles Varianten, die ich bisher nur bei den "normalen" Stelzen finden konnte.


    Die Stelzen mit "fehlendem Pickel" würde ich ansonsten den heller braunen Varianten zuordnen.


    Viele Grüße von

    Boris

    Vielen Dank für das Lob. :-)


    @Nathalie:

    Ich bin nicht sicher, ob ich Deine Frage verstanden habe.

    Da ich diese Stelzen (mit den "fehlenden" Pickel) bisher nur 1x gesehen habe, weiß ich gar nicht, ob es die in verschiedenen Materialien gibt.

    Mit Materialien meinst Du vermutlich die unterschiedlichen Kunststoff-Mischungen, die bei den Stelzen verwendet wurden (hellbraun, dunkelbraun,

    transparent-braun, mit Goldglitter, mit hellen Pünktchen im Material und was es vielleicht sonst noch gibt).


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo Michael,


    zunächst freue ich mich sehr, dass Du Dich hier mit so einem langen und interessanten Beitrag meldest.

    Willkommen daheim. ;-)


    Dein Lob freut mich auch sehr, weil es von Dir kommt und damit für mich eine hohe Wertigkeit hat. Für mich war dieses Interview ja völliges Neuland

    und ich war nicht so sicher, ob das gut geht.


    Das was Du jetzt geschrieben hast, sehe ich sehr ähnlich, obwohl mir der Einblick in die Facebook-Szene weitgehend fehlt. Es ist einfach nicht meine Plattform, weil ich sie als ziemlich oberflächlich und kurzlebig erlebt habe. Das ist irgendwie nicht so mein Ding dort.

    Aber ich kenne den einen oder anderen Sammler aus dieser Szene persönlich und erlebe sie im persönlichen Austausch und in der realen Begegnung durchaus als sehr engagiert und nett. Also in der realen Welt kann ich mit diesen Sammlern sehr gut auskommen. Ich bin immer wieder überrascht wie unkompliziert sie an manche Themen rangehen und wie zielstrebig und findig sie dann doch sein können, um an die gesuchten Sammelstücke ranzukommen.
    Da kann man sich durchaus etwas abschauen. Zuweilen habe ich auch den Eindruck, dass unter diesen "jungen" Sammlern etliche Wertanlage-Sammler sind, die ziemlich gezielt unter spekulativen Gesichtspunkten Einkaufen und Verkaufen. Diese Szene scheint mir an sich doch recht lebendig zu sein.


    In anderen Sammelgebieten (also andere Sachen als dem Ü-Ei) scheint es mir auch völlig identische Entwicklungen zu geben. Auch dort läuft viel über

    Facebook und die traditionellen Foren (wenn es sie noch gibt) sind fast nur noch von der älteren Sammlern besucht.


    Nur auf Ebay scheinen mir alle doch mehr oder weniger gemeinsam vertreten zu sein.

    Und da sehe ich einen Unterschied, was den Informationsstand angeht. Dort zahlen die jüngeren Sammler zum Teil wieder heftig Lehrgeld, weil

    sie ungenügend informiert sind. Das sehe ich nicht einmal so sehr im Ü-Ei-Bereich, aber durchaus in in anderen Sammelgebieten dort.


    Man selber kennt die Fälschungsanbieter und ihre Verkaufsnamen dort seit Jahrzehnten ... und ignoriert sie einfach. Aber die verdienen dort heute

    besser als vor 10 oder 15 Jahren. Früher haben sie ihre Fälschungen noch mit unscharfen Fotos verkauft, damit man nicht gleich alles erkannt hat. Heute

    fotografieren sie super scharf jedes Detail, so dass man mit einem Fachbuch sofort die Fälschung erkennt. Aber viele junge Sammler verzichten

    auf die (teure) Fachliteratur und glauben scheinbar, das jeder, der scharfe Bilder macht, als Händler angemeldet ist oder das Wort "Original" benutzt, nichts zu verbergen hat.

    Diese Naivität finde ich absolut erstaunlich, weil die Existenz von Fälschungen in den meisten Sammelgebieten ja doch bekannt sein dürfte.

    Also da finde ich, dass die Facebook-Generation wirklich Nachholbedarf hat. Ich habe manchmal den Eindruck, dass sie nicht recht wissen, wo sie

    nach geeignete Informationen suchen können oder das es ihnen einfach zu mühsam ist. Am (teuren) Fachbuch kann es eigentlich nicht liegen, weil sie das Geld durchaus an anderer Stelle großzügig raushauen.

    Es fehlt eher das Bewusstein dafür, dass man sich zum leichten Opfer macht, wenn man schlecht oder einseitig informiert durchs Sammlerleben geht.

    Es sei denn, dass man Dinge sammelt, die sonst keiner sammelt.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo zusammen,


    Patrick hat in letzter Zeit häufiger mal nach Infos zu Rohlingen gefragt.

    Ich habe gerade eine Figur vorliegen, an der man ganz gut erklären kann, auf was man achten sollte.


    Es handelt sich um einen gefälschten Rohling vom Mogli mit Banane. Die Fälschung ist an sich recht offensichtlich, weil noch eine ganze Menge gelbe Farbe an der Banane vorhanden ist.

    Scheinbar ist diese nicht ganz so leicht zu entfernen.

    Wenn ich mir einen Rohling anschaue, dann nehme ich auch immer die bemalte Figur zur Hand. Einfach um mir bewusst zu machen, wo ich überhaupt überall nach Farbresten suchen muss.

    Im Falle des Moglis, muss ein Fälscher gar nicht so viel Farbe entfernen. Das erklärt vielleicht auch, warum dieser Rohling gar nicht so selten angeboten wird.

    Mogli mit Banane, gefälschter Rohling (1).JPG


    Betrachtet man den Rohling nun genauer, sieht man sofort die gelben Farbreste an der Banane. Das dürfte sicherlich jeder schnell erkennen. Insofern ist dies eine schlecht gemachte Rohlingsfälschung. Aber nehmen wir mal an, dass man sich auch mehr Mühe geben kann und die Farbe restlos von der Banane entfernt. Gibt es dann trotzdem weitere Hinweise auf eine Fälschung?

    Mogli mit Banane, gefälschter Rohling (2).JPG


    Ja, gibt es. Auf der Stirn findet sich ein ganz kleiner gelber Farbpunkt, den man schnell übersehen kann. Möglicherweise hat der Bemaler der Figur da seinerzeit mit der Farbe etwas gespritzt, als

    er die Banane bemalte. Findet man also auf einem Rohling minimalste Farbreste und dann auch noch in einer Farbe, die bei der bemalten Figur auch vorkommt, dann ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Fälschung.

    Mogli mit Banane, gefälschter Rohling (3a).jpg


    Aber es gibt noch mehr Hinweise. Auf der Rückseite der Figur sieht man in den vertieften Stellen am Kopf dunkle Farbreste. Da die Haare dort normalerweise braun bemalt sind,

    deutet das auf Farbreste hin und nicht aus Schmutz. Außerdem erkennt man helle Schleier, die auf dem Bild aber nicht so gut rüberkommen. Das passiert, wenn für das Entfernen der

    Farbe ein Lösemittel genutzt wird, dass auch den Kunststoff etwas anlöst. Trübe Schleier auf Rohlingen sind also auch ein ganz schlechtes Zeichen.

    Mogli mit Banane, gefälschter Rohling (4a).jpg


    Ein weiterer Hinweis auf den Einsatz von Lösemitteln, die den Kunststoff angegriffen haben, findet man auf der Bodenplatte. Diese sieht aus, als habe sie viele kleine Risse auf der Oberfläche. Es sieht ein wenig netzförmig aus. Wenn man genau hinschaut erkennt man, dass die Füße diese kleinen Risse nicht haben. Diese waren aber auch nicht bemalt. Die Risse treten also nur dort auf, wo auch Farbe entfernt wurde. Findet man also an einem Rohling solche feinen Risse, die eine Beschädigung darstellen, so kann man davon ausgehen, dass man es mit einer Fälschung zu tun hat.

    Mogli mit Banane, gefälschter Rohling (5a).jpg



    Dieser Beitrag ist sicherlich insbesondere etwas für Patrick. Aber vielleicht ist er auch für andere interessant.


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo zusammen,


    diese Woche lag mir ein Stelzenpaar zur Prüfung vor.

    Bei der Prüfung habe ich überrascht festgestellt, dass es sich um eine interessante Variante handelt.


    Zum besseren Verständnis möchte ich aber zunächst die "normalen" Varianten der Stelzen zeigen, die vieleicht auch

    nicht jeder so parat hat.

    In der Gussform für die Stelzen muss es zwei Stelzenpaare gegeben haben. Die beiden Stelzen eines Paares hingen jeweils an einem kleinen Steg zusammen.

    Das sah dann so aus:

    ORIGINALE STELZEN AM STEG.JPG


    Die Stelzenpaare lagen damals auch so am Steg im Ü-Ei. Und davon gibt es eben zwei verschiedene Paare bzw. es gibt insgesamt 4 verschiedene Stelzen.

    Um die Paare auseinanderhalten zu können, schaut man sich die "Wülste" oder "Pickel" auf den Stelzen an, die bei den

    beiden Paaren unterschiedlich aussehen. Meist beschränkt man sich dabei auf die Stelle an den Fußstützen.


    Die beiden Stelzenpaare bezeichnet man als Original A (O-A) und Original B (O-B). Unten habe ich die beiden Paare abgebildet.

    Man kann ganz gut erkennen, dass die "Wülste" recht unterschiedlich aussehen. Die Vertiefungen neben dem Gussabdruck auf der Fußstütze können übrigens

    sehr unterschiedlich aussehen, da es eigentlich kleine Gussfehler sind, die jedesmal etwas anders aussehen. Sie können sogar ganz fehlen. Ich habe daher noch ein Bild

    angehängt, dass 3 x die linke Stelze vom Original B zeigt. Die Vertiefung wird von links nach rechts immer kleiner.


    NEU STELZEN O-A 2.JPGNEU STELZEN O-B 2.JPG  originale Stelzen Vertiefungen auf Fußstütze.JPG


    Kommen wir nun zu den Stelzen, die ich prüfen sollte. Eine der Stelzen ist leider zerbrochen.

    Stelzen ori B, frühe Gussform V1B1.jpg



    Es handelt sich um originale Stelzen B (O-B).

    Bei genauer Betrachtung fiel mir dann aber auf, dass auf beiden Stelzen ein "Pickel" fehlt.

    Dazu habe ich 2 Bilder gemacht, auf denen ich die "normale" Variante und die neue Variante direkt vergleiche.

    Stelzen ori B, frühe Gussform V2B1.jpg  Stelzen ori B, frühe Gussform V3B1.jpg



    Nach meiner Interpretation handelt es sich hier um Stelzen vom Typ O-B aus einer ganz frühen Produktionsphase.

    Erst danach scheint dieser zusätzliche "Pickel" in die Form eingearbeitet worden zu sein. Aus welchem Grund das

    geschah, ist mir leider nicht bekannt. Ob das nur aus optischen Gründen passiert ist oder ob dieser zusätzliche "Pickel"

    vielleicht auch einen praktischen Nutzen hatte, ist mir nicht bekannt.


    Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, so habe ich mich doch sehr über diese Entdeckung gefreut. :-)


    Viele Grüße von

    Boris

    Hallo Patrick,


    eine Lupe ist ziemlich wichtig, wenn es um Rohlinge geht.


    Auf einem Bild fallen mir sofort unsaubere Stellen auf, die man genauer anschauen sollte.

    Eventuell ist es nur Schmutz. Vielleicht sind es aber auch Farbreste.

    Ich habe die Stellen mit Pfeilen markiert.


    Zum einen ist direkt an der Naht am Schuh etwas ausgeprägt Dunkles zu sehen.

    Und zum anderen ist im Abriss vom Schwanz etwas kleines Dunkles zu erkennen.

    Der Abriss ist meist ziemlich rau. Wenn beim Bemalen von Figuren über den Abriss gemalt wird, zieht

    die Farbe dort oft weit ins Material rein.


    Versucht ein Fälscher (oder eine Fälscherin ;-)) nun die Farbe wieder zu entfernen, dann

    ist es scheinbar oft nicht so einfach die Farbe restlos aus dem rauen Abriss zu entfernen.


    Wenn man also Farbreste im Abriss findet, ist der Rohling ganz sicher gefälscht. Oft wird der Abriss daher

    mit einem spitzen Messer ausgekratzt, um die verräterischen Farbreste zu entfernen. Aber ein zerkratzter Abriss

    ist genauso ein ziemlich eindeutiges Hinweis auf eine Fälschung.


    Dribbel Drago 1.jpg



    Viele Grüße von

    Boris