Beiträge von Rubicunda

    M. E. ist die Schlumpfine ein gutes Beispiel für das Problem mit den "Geschichten". Wie soll man bei dieser Figur sicher sein können, dass es sich wirklich um eine originale Testfigur handelt? Es wäre kein großes Problem, aus einer Serienfigur ein derartiges Stück herzustellen. Das nachzuweisen, wäre dann vmtl. nur mit kostspieligen Analysen der verwendeten Farben möglich, die m. W. in unserem Sammelgebiet bislang nicht in Frage kommen. Aus dem gleichen Grund wird sich ein abschließender Beweis für eine Fälschung wohl nicht erbringen lassen. Läge nun eine absolut glaubhafe Herkunftsgeschichte der Figur vor, sähe die Sache anders aus. Warum es die nicht geben kann, habe ich im anderen Thread beschrieben. In "ernsthafteren" Sammelgebieten als dem unseren (z. B. der Malerei) ist die sog. Provenienz übrigens ein beherrschendes Thema. Manches Bild ist nur deshalb Millionen wert, weil man seine Herkunftsgeschichte zu kennen glaubt und das Werk deshalb einem bestimmten Maler zuordnet. Auch hier kommen allerdings immer mal wieder Irrtümer ans Licht. (Wen es interessiert, kann ein Beispiel dafür unter dem Stichwort Wolfgang Beltracchi nachlesen.)

    M. E. besteht ein zentrales Problem bei extrem seltenen Figuren darin, dass sich die Originalität z. T. nicht zu 100% aus objektiven Tatsachen ableiten lässt. Hier wird dann häufig die Herkunft mit herangezogen, um damit die Originalität zu begründen. Das trifft z. B. auf nicht wenige "Testfiguren" zu. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln ist es oft nicht möglich, vollkommen abschließend zu beurteilen, ob eine "Testbemalung" tatsächlich zu Testzwecken erfolgte oder eine Manipulation darstellt. Wenn solche Figuren dann aber z. B. einem günstigen Flohmarktfund entstammen oder gar von einem Ferrero-Mitarbeiter erworben wurden, stellt das ein wichtiges zusätzliches Indiz für Originalität dar.


    Die "Geschichte" einer Figur ist aber nur solange hilfreich, wie sie als gesichert gelten kann. Das trifft nach meiner Erfahrung bzw. Überzeugung aber nur zu, wenn ich sie selbst erlebt habe. Schon wenn sie aus "zweiter Hand" von einer vertrauenswürdigen Person stammt, wird es schwieriger. Sind weitere Abstriche zu machen, sind solche "Geschichten" mit Vorsicht zu genießen. Dabei muss hinter "falschen" Geschichten dann nicht einmal Absicht stecken. Nicht jeder kann sich z. B. noch exakt an Vorgänge erinnern, die mehr als 30 Jahre zurückliegen und denen man seinerzeit keine Bedeutung beigemessen hat.


    Beim Kauf oder Verkauf entsprechender Figuren schlägt die beschriebene Problematik voll durch. Angenommen, ich habe eine Testfigur tatsächlich selbst unter Umständen erworben, die die Originalität mit belegen. Wie soll ich das jemandem glaubhaft vermitteln? Warum sollte ich umgekehrt - trotz nicht weniger gegenteiliger Erfahrungen - jemandem seine "Geschichte" glauben?

    Ich finde es einfach nur schlimm, was in diesem Fernsehbeitrag teilweise für Unsinn erzählt wird. Das zieht sich von den Merkmalen von Fälschungen/Originalen bis hin zu den Preisangaben. Wenn die Expertisen auch in anderen Bereichen so "gut" sind, lässt das Schlimmes befürchten. Der Verkäufer entscheidet sich dann auch noch flugs, etwas, was er nicht sicher weiß, als Wahrheit zu verkaufen (...alles selbst von meiner Frau aus den Eiern geholt).

    Ich würde da zumindest etwas differenzieren. Z. B. wird die Figur, bei der alle Löcher mit Farbe zugelaufen sind, höher gehandelt als die Exemplare, wo ein Loch noch offen ist. Noch günstiger wird es, wenn nur ein oder zwei Löcher verschlossen sind. Evtl. könnte es sogar noch darauf ankommen, um welche Löcher es sich jeweils handelt.

    Mir geht es so, wie Boris das schreibt. Ich habe diese Figur nicht und kann daher zunächst einmal wenig zu diesem Thread beitragen.


    Erkenne ich es richtig, dass die Figur an der Nase gelblich aussieht? Dann wäre das eine ähnliche Gelbfärbung wie sie bei den sonstigen Figuren auch vorkommt und würde die Erkennung noch schwerer machen.

    Ich meine, es waren damals insgesamt 20 Figuren, die in England angeboten wurden. Auf dem Bild oben fehlen Ede Wolf, Minnie, Daisy, Dagobert Duck und Pinocchio. Klein Wölfchen gab es in England mit kurzem und langem Hut.


    Mit Ausnahme der schon angesprochenen Figuren aus beigem GM konnte ich damals keine Unterschiede zu den vorher bekannten "deutschen" Figuren feststellen.

    Vielen Dank für den Beitrag. Das deckt sich exakt mit meinen Erfahrungen bzw. meinen Vermutungen. Mal sehen, ob noch weitere ähnliche Stimmen kommen.


    Purzelpaps: Die drei Bilder zeigen eigentlich genau das, worauf es ankommt. Im Bild sieht man jeweils den linken Arm der Figur. Auf Bild 1 ist der dicke Arm ohne die angedeuteten Krallen zu erkennen. Bild 2 und 3 zeigen dann den dünneren Arm mit Krallen und zwar jeweils bei der Normalfigur und der grünen Variante.

    Im O-Ei-A wird u. a. als Variante das Iguanodon mit dickem Arm aufgeführt. Ich habe diese Variante und die "normale" Figur zum Vergleich mal fotografiert. M. E. besteht der Unterschied u. a. auch darin, dass bei der Normalfigur vorne Finger oder Klauen als Struktur erkennbar sind. Bei der Variante mit dickem Arm ist das nicht der Fall.


    Zusätzlich habe ich ein Foto von einem Iguanodon mit grüner Bemalung angehängt. Bei dieser Figur ist der entsprechende Arm dünn, bzw. analog zur normalen Serienfigur.


    Meine Frage ist nun: Ist jemandem das Iguanodon mit grüner Bemalung und dickem Arm bekannt? Ich beobachte schon seit längerer Zeit entsprechende Auktionen etc. Bislang waren das immer grüne Iguanodons mit dünnem Arm.

    Bezieht sich auf den Beitrag von Nathalie: Klar - abschließend klären lässt sich das natürlich nicht. Zum Vorkommen des Erdbeerzubehörs im engeren Sinne (so nenne ich das jetzt mal) bei "normalen" Figuren könnte wiederum passen, dass ich selbst schon einen entsprechenden Eitelkeitsschlumpf mit Erdbeerblume ersteigert habe. Der Verkäufer war augenscheinlich Laie. Leider habe ich damals nicht notiert, was das genau für eine Figur war, so dass ich nicht mehr nachvollziehen kann, ob die Kombination von der Rohlingsserie her zumindest plausibel wäre. Selbstverständlich kann da auch einfach irgendeine Figur nachträglich mit dem Spiegel kombiniert worden sein.

    Zu dem Beitrag passt eine Geschichte, die ich schon vor mehreren Jahren gehört habe. Demnach hat seinerzeit ein damals sehr bekannter Sammler einen "normalen" Träumer zerstört, um an die "Erdbeerblüte" zu kommen und damit eine Erdbeerfigur zu ergänzen. Er ging davon aus, die Blüte sei nachträglich an einer "falschen" Figur eingeklebt worden. Evtl. war das auch so eine Blüte bzw. Figur, wie hier gezeigt.

    Ich wollte natürlich auf keinen Fall den Admins einen Vorwurf machen. Selbstverständlich sollten in erster Linie diejenigen, die hier Auktionswerbung machen, auf einwandfreie Angebote achten. Da war meine Formulierung evtl. etwas missverständlich.

    Zum Zeitpunkt meines Postings hier im Forum waren da u. a. noch vier Auktionen Willi und Biene Maja von 1986 eingestellt. Deren Flügel waren definitiv nicht original. Zum Text dazu hat Lionel sich bereits geäußert. Dabei handelte es sich um Flügel, die mit dem Original im Grunde nicht zu verwechseln sind. Die Auktionen sind heute ausgelaufen - eine Maja für 15 Euro.

    Vor etlichen Jahren gab es in Ebay eine Auktion, die mindestens einen, ich meine aber sogar zwei, Musikus-Schlümpfe aus blauem Grundmaterial enthielt, bei dem/denen eine lange Flöte mit identischen Löchern eingeklebt war. Der Anbieter wusste damals ganz offenbar nicht, was er da hatte. Ich interpretiere diese Auktion so, dass sie ein Indiz dafür ist, dass beim Musikus aus blauem Grundmaterial mindestens teilweise die genannte lange Flöte original dabei war. (Natürlich - daher ist die Auktion nur ein Indiz für diese These - könnte auch bei der Figur/den Figuren aus der Auktion ein späterer Austausch der Flöte/n erfolgt sein.) Das würde dann aber bedeuten, dass die Figuren aus blauem Grundmaterial zu einem Zeitpunkt verausgabt wurden, wo auch diese Flöten Verwendung fanden. Das wiederum - so ist ja die herrschende Meinung - war eher in der "Frühzeit" der Serie der Fall.


    Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Figuren aus blauem Grundmaterial tatsächlich recht früh verausgabt wurden, könnten aber natürlich - das wurde ja auch schon angesprochen - einzelne Figuren oder kleine Bestände irgendwo liegengeblieben und erst später - mit dann anderem Zubehör - in das Ü-Ei gelangt sein.