Kaufhaus Schwachsinn !!!

  • Hallo Boris, danke für die Mühe und deine Ausführungen. Ich habe in meiner Sammlung ca. 30-40 Figuren vom Hüpfschlumpfinchen, davon natürlich die wenigsten mit Seil. Ich fand die verschiedenen Bemalungen immer interessant z. B. gibt es verschiedene Gelbtöne der Haare, verschiedene Augenbemalungen ich habe da Stücke mit ganz winzigen Augen. Das die Haare mal vor dem Blau und mal nach dem Blau bemalt wurden liegt wohl am Bemaler selbst, da hat jeder wohl seine eigene Vorgehensweise. So könnte es zum Beispiel auch sein, dass die Figur mit gelb bemalten Schuhen nur von einem Bemaler stammt. Auch gibt es Figuren wo Augen und Mund sehr aufwendig und fein bemalt sind und welche wo das ehr etwas schlampig gemacht wurde. Der andere Blauton ist zumindest auffällig, gibt es diesen Blauton auch bei anderen Figuren der Serie, doch selbst wenn passt die Mundbemalung ehr nicht zu dem Blau da gebe ich dir recht? Was die Testfiguren angeht könnte es vielleicht auch den Satz oder alle Figuren aus blauem Kunststoff in kleinster Auflage gegeben haben, komisch das genau der Schiri z. B. bei den anderen Figuren fehlte.

    Ich hätte bei Gelegenheit mal einige Figuren zur Prüfung, falls Du mal Zeit hast. Gruß Harald

  • Hallo Harald,


    sagen wir mal so: Der VK versucht mit Fälschungen seine Rente aufzubessern. Ei und Löffel sind Replikate, die Stelzen auch, beim Seil kann man davona ausgehen, da es so geschickt fotografiert ist, dass man die Abrisspunkte an den Seilenden nicht erkennen an.


    Mogli mit Bananenstaude ist voller Doppelnähte.


    Schirm vom Regenkobold ist falsch, Baghira ist auch ein Dentalreplikat...


    Hier kann man für einen hohen Preis schlechte Vergleiche von Originalen kaufen! Also Finger weg.


    VG

    Harald (der andere)

  • Hallo,


    ich muss leider noch einmal auf die Schlumpfine zurückkommen.

    Diese Figur haben in den letzten Jahren offensichtlich etliche sehr versierte Sammlern begutachtet.

    Mehrheitlich wurde sie wohl für original befunden.

    Das ist jedenfalls mein Eindruck, wenn ich das Feedback überblicke, das mich privat auf meine hier veröffentlichten Notizen erreicht hat.

    Die Figur scheint auch durch mehrere Händler- und Sammlerhände gegangen zu sein. Sie wurde also schon mehrfach weiter verkauft.


    Ich habe damals dem Erstbesitzer gegenüber meine Bedenken geäußert, was die Originalität angeht. Insbesondere mag ich die

    Schlumpfine nicht auf eine Stufe mit der bekannten originalen Testfigur stellen, weil es einfach zu viele Unterschiede gibt. Insofern

    mag ich sie auch nicht als Testfigur bezeichnen, weil ich einfach nicht sicher bin, ob es wirklich eine Testfigur ist.


    Wie ich damals schon geschrieben habe, wirkt die Schlumpfine auch auf mich im ersten Moment stimmig. Aber bei genauerer

    Betrachtung kommen mir eben Zweifel an der Originalität. Aber ich kann mich täuschen.

    Etliche andere wirklich ausgewiesene Kenner der Materie kommen offensichtlich zu einem anderen Urteil als ich. Und so ist halt

    auch zu erklären, dass diese Figur in den letzten Jahren immer wieder neue Besitzer gefunden hat und an Wert gewonnen hat.


    Letztlich muss ich hier passen. Meine Bedenken müssen nicht stimmen und wurden ja auch in den letzten Jahren nicht beachtet.

    Dann sollte es dabei vielleicht auch bleiben. Ich kann weder die Originalität beweisen, noch kann ich beweisen, dass die Figur bzw. die

    Bemalung gefälscht ist.

    Jeder der die Figur verkauft und gekauft hat, sollte sich ja ein eigenes Urteil gebildet haben.

    Und die Mehrheit der Gutachter sieht in der Schlumpfine ja auch ein seltenes Original.


    Viele Grüße von

    Boris

  • M. E. ist die Schlumpfine ein gutes Beispiel für das Problem mit den "Geschichten". Wie soll man bei dieser Figur sicher sein können, dass es sich wirklich um eine originale Testfigur handelt? Es wäre kein großes Problem, aus einer Serienfigur ein derartiges Stück herzustellen. Das nachzuweisen, wäre dann vmtl. nur mit kostspieligen Analysen der verwendeten Farben möglich, die m. W. in unserem Sammelgebiet bislang nicht in Frage kommen. Aus dem gleichen Grund wird sich ein abschließender Beweis für eine Fälschung wohl nicht erbringen lassen. Läge nun eine absolut glaubhafe Herkunftsgeschichte der Figur vor, sähe die Sache anders aus. Warum es die nicht geben kann, habe ich im anderen Thread beschrieben. In "ernsthafteren" Sammelgebieten als dem unseren (z. B. der Malerei) ist die sog. Provenienz übrigens ein beherrschendes Thema. Manches Bild ist nur deshalb Millionen wert, weil man seine Herkunftsgeschichte zu kennen glaubt und das Werk deshalb einem bestimmten Maler zuordnet. Auch hier kommen allerdings immer mal wieder Irrtümer ans Licht. (Wen es interessiert, kann ein Beispiel dafür unter dem Stichwort Wolfgang Beltracchi nachlesen.)

  • Hallo,

    die Beltraccis haben das schon genial gemacht. Nicht nur das Bild gefälscht, sondern auch die Herkunftsgeschichte des Bilder mit nachgestellten "antiken" Fotos glaubhaft gemacht. Also auch die Fotos gefälscht mit allem was dazugehört (Stil, Kleidung, altes Fotopapier etc.).

    Mit solchen Fälschern beschäftige ich mich nur allzu gerne, weil ich so etwas sehr spannend finde. Und natürlich lernt man dabei eine Menge. Vor guten Fälschern habe ich auch immer Respekt. Denn auch Fälschen ist eine Kunst.

    Das ist natürlich Ansichtssache, hat mir aber auch im Ü-Ei-Bereich manche Tür geöffnet.

    Letztlich sind die ganz seltene Sachen oft auch eine Sache des "Glaubens".


    Viele Grüße von

    Boris

  • Hallo, ich habe mir nochmal meine Gedanken zur Testfigur vom Schlumpfinchen gemacht....angenommen es gibt eine Testversion (was hier ja bekannt ist) so ist diese in kleiner Auflage so müssten alle den selben Blauton haben....zumindest erscheint mir das als logisch. Was natürlich noch eine Möglichkeit ist, die Figur hat jemand in Heimarbeit bemalt und einfach vergessen die Striche um die Augen zu malen und den Mund halt rot bemalt.....rot gibt es ja bei der Serie z. B. beim Hüpfballschlumpf oder der Zunge vom Eierläufer.

  • Hallo,


    da ich mich in dem anderen Beitrag etwas unbedarft zu der Schlumpfine geäußert habe, wollte ich hier nur noch einmal folgendes ergänzen.


    Als ich gesehen habe, dass der Verkäufer der Eigentümer der bekannten Olympiade Testfiguren ist, dachte ich er veräußert nun auch diese Figuren. Dabei habe ich die Schlumpfine aus der Auktion nicht mit der Abbildung im Katalog verglichen (da die Auktion mich persönlich nicht interessiert), sonst wäre mir wohl aufgefallen, dass es sich hier um zwei verschiedene Figuren handelt. Boris Ausführungen sind aber sehr schlüssig und lässt die Schlumpfine in einem anderen Licht dastehen.


    Viele Grüße

    Nathalie

    The real art of conversation is not only to say the right thing in the right place, but, far more difficult still, to leave unsaid the wrong thing at the tempting moment. (Dorothy Nevill)