Die Geschichte der Ü-Ei-Fälschungen

  • Hallo in die Runde!


    Nachfolgender Bericht war mal auf der HP www.ue-ei-peter.de veröffentlicht.
    Nachdem diese HP vom Netz gegangen ist, und bei mir nachgefragt wurde, ob ich mir
    diesen Bericht kopiert hätte, habe ich beim Verfasser der Zeilen - Boris Müller - nachgefragt.
    Er hat mir den Bericht zugemailt und die Erlaubnis zur Veröffentlichung erteilt.


    Vielen Dank Boris!



    Die Geschichte der Ü-Ei-Fälschungen (Replikate)


    Wir versuchen hier mal, einen sozusagen historischen Einblick zu geben.
    Im Wörterbuch wird der Begriff Fälschung mit betrügerische Nachahmung übersetzt.
    In unserem Sammelgebiet sind unter anderem davon die Figuren und deren loses Zubehör,
    die Beipackzettel, Aufkleber (Eierhütchen und Kleber auf Folie), Metallfiguren, Puzzles
    und Palettenanhänger betroffen.


    Zu unterscheiden sind dabei die Komplettfälschungen (Nachdrucke, Kopien, ganze Figuren usw.)
    von den Teilfälschungen bzw. Verfälschungen, wo eine an sich originale Figur umgestaltet
    wird, z.B. durch eine Neubemalung oder eine Entfernung von Bemalungen (z. B. Varianten-Fälschungen).


    Wir beschränken uns in unserem Rückblick im Wesentlichen auf die Fälschungen der Hartplastik-Figuren
    und deren Zubehör. Die anderen genannten Objekte erlebten aber zeitversetzt eine ähnliche Entwicklung.


    Als Anfang der neunziger Jahre der Sammlermarkt für Ü-Ei-Figuren größer wurde und erste Preislisten
    in der Szene kursierten, begann auch die Zeit der Fälschungen.
    Die ersten Nachahmungen waren eigentlich noch keine Fälschungen, weil sie nicht zum Zwecke des Betrugs
    geschaffen wurden. Es waren eher selbstgebastelte Ersatzteile von Liebhabern. So sind aus dieser
    Zeit selbst gebastelte Springseile aus Kupferdraht oder liebevoll aus Holz gearbeitete Eier des Eierlaufschlumpfs
    bekannt. Im ersten Krägermann-Katalog von 1993 sind Figuren mit solchen Ersatzteilen mangels besseren
    Bildmaterials zu sehen.


    Aber bereits dieser Katalog und auch der Welz-Katalog von 1993 erwähnen damals schon
    die ersten bekannten Spritzguss-Replikate von Stelzen, Springseil, Ei und Löffel. Außerdem warnen
    sie schon vor Farbkopien der Beipackzettel.


    Im darauf folgenden Jahr (1994) sind diese Replikate dann im Buch "Bunter Sammelspaß aus dem Ei - Kinderüberraschung"
    von Michael Mosch auf der Seite 53 abgebildet. Diese Fälschungen waren damals bereits von so hoher Qualität,
    dass auch heute noch Sammler auf diese Stücke hereinfallen (insbesondere auf das Springseil).
    Gerade in alten Sammlungen tauchen diese Stücke häufiger auf. Die Besitzer fallen dann aus allen Wolken,
    nachdem sie teilweise mehr als ein Jahrzehnt (heute im Jahr 2005) geglaubt haben, Originale zu besitzen.


    Obwohl also bereits im Jahre 1993 Fälschungen auf dem Markt waren, war ihre Verbreitung noch relativ gering.
    Hauptsächlich wurden diese Fälschungen über einzelne unehrliche Händler auf Flohmärkten und Börsen vertrieben.
    Erst mit dem Entstehen des Internets und der damit verbundenen Möglichkeit von Online-Auktionen, kam es
    dann zu einer massiven Verbreitung.
    Seit Ende der neunziger Jahre wurde so fast jedes etwas wertvollere Zubehör, und auch viele andere Sammelstücke
    aus dem Ü-Ei, gefälscht und in Massen auf den Markt geworfen.


    Im Schatten dieser Massen-Replikate (Spritzguss) konnte sich lange Zeit fast unbemerkt ein zweiter Typ von
    Fälschungen behaupten - die Dental-Replikate.
    Diese Fälschungen werden mittels einer speziellen Technik und speziellen Kunststoffen, wie sie in Dentallabors
    und Zahnarztpraxen verwendet werden, hergestellt.


    Für die Massen-Replikate wird eine teure Spritzgussform gebaut, mit der dann tausende Stücke in kürzester
    Zeit produziert werden können. Diese Replikate unterscheiden sich technisch bedingt meist in kleinen
    aber wesentlichen Details vom Original. Sie sind dadurch vom kundigen Sammler schnell zu unterscheiden.


    Für die Dental-Replikate wird auch eine Form gebaut, die aber im allgemeinen nur von Hand befüllt werden
    kann und sich teilweise nur für die Herstellung weniger Figuren eignet. Es ist also eine relativ aufwendige
    Produktionsweise.
    Aber diese Replikate sind originalgetreue Abgüsse des Originals und nur sehr schwer zu unterscheiden.
    Hierzu benötigt man spezielle Kenntnisse und auch unbedingt mindestens ein originales Vergleichsstück!


    Die ersten Dental-Replikate sind nach unseren Erkenntnissen schon um 1990 auf dem Markt gekommen !


    Wer mehr über das Erkennen von Replikaten wissen möchte, sollte sich die Homepage von www.ueeidieter.de
    anschauen.


    :) Jo

  • :morning: Jo!


    Ich danke dir herzlich :mit.blume: für deine Bemühungen!
    Das nenne ich Service. X(


    Ich habe den Bericht mit großem Interesse gelesen und freue mich dass du ihn, dank Boris, gerettet hast!


    Viele liebe Grüße Karin :))