Figuren aus Badeschaumflaschen
Ich möchte ein kleines Sammelgebiet aus dem Bereich des Figurensammelns vorstellen, über das bisher relativ wenig bekannt ist.
Daher habe ich mal mein Wissen dazu aufgeschrieben und möchte es hier nun dokumentieren.
In den 70er Jahren kam es sehr in Mode, sein Badewasser in ein Schaumbad zu verwandeln.
Es gab zahlreiche Hersteller und Produkte, die um die Gunst des Käufers warben.
Manche Produkte waren speziell auf Kinder zugeschnitten.
Das wohl bekannteste Schaumbad für Kinder war "Plantschi" von der Firma "Scott & Turner GmbH" aus Neu-Isenburg.
Plantschi gab es seit den 60er Jahren und es wurde massiv beworben.
Vielen älteren Lesern dürfte zumindest noch der Refrain vom Plantschi-Lied bekannt sein.
Hier mal der gesamte Text:
Plantschi ist prima, Planschi ist ´ne Wucht.
Mit Plantschi macht das Baden Spaß.
Ab in´ s warme Wasser, mit dem tollen Duft.
Mit Plantschi macht das Baden Spaß.
Wenn du so wie ich gern in der Badewanne sitzt.
Dann mach doch einfach Plantschi bis das Badewasser spritzt.
Und schon weißt du genau warum ich Plantschi so gern mag.
Super, so ein Badetag!
Mit ´ner Hand voll Badeschaum mach ich mir einen Bart.
Schick mein Batterie – U – Boot los auf große Fahrt.
Zwischendurch lass ich noch etwas warmes Wasser nach.
Super, so ein Badetag!
Leider werden irgendwann die Finger schrumpelig.
Dann sehen sie so aus wie meine Oma im Gesicht.
Schnell noch Haare waschen, in den Bademantel zart.
Super, so ein Badetag!
Um insbesondere für Kinder einen Kaufanreiz zu schaffen, kamen die Hersteller auf die Idee den Badeschaumflaschen kleine Spielzeuge und Figuren beizulegen.
Es gab dabei offenbar recht unterschiedliche Möglichkeiten.
Zeitzeugen erinnern sich daran, dass sich die Figuren in der Griffmulde, im Deckel oder auch direkt innen in der Flasche befanden.
Die Figuren in der Flasche waren dabei häufig aus "schweren" Kunststoff oder mit einem schweren Sockel ausgestattet.
Daher lagen sie am Boden der Schaumbadflasche. Man kam erst an die begehrte Figur, wenn die Flasche fast ganz geleert war.
Das provozierte natürlich, dass mehr Schaumbad verwendet wurde als nötig, um schneller ans Ziel zu kommen.
Ich sag mal, dass dieser Effekt durchaus von den Herstellern gewollt war.
Die Figuren waren so konzipiert, dass man kleine Serien von 5 bis 10 Figuren erhielt.
Besonders die Familien-Serien, die neben Vater und Mutter noch drei unterschiedliche Kinder beinhalten, dürften den Sammlertrieb geweckt haben.
Um die Familie komplett zu bekommen, mussten dann schon mindestens fünf Flaschen gekauft werden.
Da die Flasche bzw. das Schaumbad meist transparent war, konnte man aber immerhin gezielt eine fehlende Figur erwerben.
Bisher konnte ich leider keine Werbeanzeige oder ähnliches finden, auf denen diese Figuren-Beigaben beworben werden.
Daher kann ich mich bisher nur auf die Erinnerungen von Zeitzeugen berufen.
Leider sind hier die Erinnerungen der Zeitzeugen uneinheitlich.
Die Mehrheit ist sich sicher, dass die Figuren in Badeschaumflaschen der Marke Plantschi enthalten waren.
Andere meinen, dass es nicht Plantschi, sondern eine andere Marke war.
Nach ihrer Erinnerung war Plantschi in undurchsichtigen Flaschen. Die Figuren waren aber in durchsichtigen Flaschen erhältlich.
Zum Teil wird auch berichtet, dass es die Figuren auch in Shampoo-Flaschen gab.
In meiner Sammlung befinden sich auch kleine Geschicklichkeitsspiele, die sich eigentlich nur außerhalb der Plantschi-Flasche befunden haben können.
Auf jeden Fall ist durch diese Geschicklichkeitsspiele eindeutig klar, dass auch Plantschi mit Spielzeug-Beigaben gearbeitet hat.
Auf der Rückseite der Geschicklichkeitsspiele ist interessanterweise die Marke des Spielzeugproduzenten GCGC (Firma Grisoni) aus Italien eingeprägt.
Diese Firma hat auch für Ferrero Ü-Ei-Inhalte produziert.
Es folgen nun die einzelnen Serien, die mir aus Schaumbadflaschen bekannt sind.
Serie 1: Bärenfamilie
Für diese Serie wird sehr häufig Plantschi-Schaumbad als Herkunft genannt.
Die Figuren sind aus Hartplastik. Ich habe die bekannten Farben abgebildet.
Es scheint keine roten Kinder und keine weißen bzw. gelben Eltern zu geben.
Alle Varianten sind relativ häufig und auch in gutem Zustand auffindbar.
Bericht Bild 1a Bären.JPGBericht Bild 1b Bären.JPG
Serie 2: Katzenfamilie
Für diese Serie wird sehr häufig Plantschi-Schaumbad als Herkunft genannt.
Die Figuren sind aus Hartplastik. Die weißen Katzen sind relativ häufig zu finden.
Allerdings ist es schwierig sie in einem guten Zustand zu finden.
Die schwarzen Katzen sind hingegen sehr selten. Ein schwarzes Katzenkind fehlt in meiner Sammlung noch.
Vermutlich war die schwarze Serie die Erstausgabe, da sie zum Teil noch anders ausgeformt sind.
Die schwarze Katzenmutter hat geschlossene Augen (die weiße hat offene) und das erste Kind hat eine andere Schwanzhaltung bekommen.
Das schwarze Katzenkind steht schlecht. Beim weißen Katzenkind wurde daher der Schwanz am Boden platziert, so dass eine größere Standfläche entstand.
Weiße Mutter mit offenen Augen. Schwarze Mutter mit geschlossenen Augen.
Weißes Kind und schwarzes Kind mit unterschiedlicher Schwanzhaltung.
Eine weitere Besonderheit ist, dass man von dieser Serie auch Figuren aus flexiblen gummiartigen Material findet.
Diese sind sehr selten. Ich konnte bisher nur ein Exemplar finden.
Ob diese "Gummi-Katzen" (rechts im Bild) auch in Badeschaumflaschen zu finden waren, ist mir unbekannt.
Serie 3: Pinguinfamilie
Für diese Serie wird sehr häufig Plantschi-Schaumbad als Herkunft genannt.
Die Figuren sind aus Hartplastik. Die Pinguine sind relativ häufig zu finden.
Allerdings ist es schwierig sie in einem guten Zustand zu finden.